Unsere Verantwortung

Trinkwasser in ausreichender Menge und einwandfreier Beschaffenheit ist die Grundlage unserer Gesundheit und der wirtschaftlichen Entwicklung.

Früher konnten die Gemeinden die Wasserversorgung aus eigener Kraft meistern, viele Anwesen hatten sogar ihre eigenen Brunnen. Heute übersteigt selbst in vergleichsweise wasserreichen Gebieten diese Aufgabe die Leistungsmöglichkeiten einzelner Gemeinden.

Die Gemeinden des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Gennach-Hühnerbach-Gruppe haben dies bereits 1968 vorausgesehen und zu einem Zweckverband zusammengefunden. Heute sieht man, dass dieses gemeinsame Denken und Handeln der Schlüssel zum Erfolg war.

Unsere Verantwortung ist es nun, die Wasserversorgung in unserem Gebiet zukunftsträchtig zu gestalten. Denn eine gute Zukunft ist abhängig von nachhaltigen Lösungen, die den gerechten Zugriff auf Wasser, die wirtschaftliche Entwicklung und die Schonung der Reserven sinnvoll in Einklang bringen.

Namensgeber

Zwei ursprüngliche Wasserläufe sind Namensgeber des Verbandes: Die Gennach und der Hühnerbach.

Die Geschichte des Zweckverbandes

Allerlei Wissenswertes über die WasserGHG und das Trinkwasser

Wie wird das Wasser gewonnen?

Das Grundwasser wird über fünf Vertikalfilterbrunnen gewonnen. Die Brunnenschächte haben eine Tiefe von 16,50 m bis 39 m. Von den Schächten gehen geschlitzte Filterrohre aus, durch die das Grundwasser einströmen kann. Unterwasserpumpen transportieren es an die Oberfläche und zu den Hochbehältern. Der Zweckverband fördert sein gesamtes Rohwasser in den beiden Tiefbrunnenanlagen Hochreute und Gerbishofer Feld.

Wo kommt mein Wasser her?

Das Wasser des Zweckverbandes wird in zwei Erschließungsgebieten gewonnen: Thalhofen und Gerbishofer Feld. Auf dem Plan können Sie nachsehen, wo speziell Ihr Wasser herkommt.

Wird das Wasser aufbereitet?

Trinkwasser unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben, um die Sicherheit des Verbrauchers zu gewährleisten. Aufgrund der besonderen hydrogeologischen Bedingungen kann jedoch bislang das Grundwasser aus unseren Wassergewinnungsanlagen ohne jegliche Aufbereitung ins Versorgungsnetz eingespeist werden.

Wassergewinnungsanlage Hochreute Thalhofen

Die Grundwasserführung ist an ein Hochterrassenschotterfeld gebunden. Diese eiszeitlichen Kiese liegen auf Tertiärtonen, die eine grundwasserstauende Sohlschicht bilden. Das Grundwasser sammelt sich dabei in einer bis zu 35,50 m tiefen Rinne, die rund 14,70 m hoch mit Wasser gefüllt ist (siehe Grafik oben). Die wasserführende Hochterrasse ist von oben her durch 15-20 m mächtige undurchlässige Lehm- und Kiesschichten geschützt. Das gewonnene Grundwasser ist außerdem ein Kalkschotterwasser, welches im Kalk-Kohlensäure-Gleichgeweicht steht, keine Korrosionseigenschaften, kaum Eisen und Mangan besitzt und deshalb nicht aufbereitet werden muss.

Wassergewinnungsanlage Gerbishofer Feld Kaltental

Die Gennach-Hühnerbach-Gruppe stützt sich ferner auf das Grundwasservorkommen nordwestlich von Eldratshofen. Hier bewegt sich in einem 1-2 km weiten jüngeren eiszeitlichen Schotterfeld ein breiter Grundwasserstrom von Süden nach Norden. Die wasserführende Terrasse besteht aus einem sandigen Mittel- und Grobkies, der ein außerordentlich gutes Filtrationsvermögen aufweist. Auch diese Terrasse trägt eine Lehmdecke, die hier zwar nicht undurchlässig ist, aber wegen ihrer tonigen Bestandteile ebenfalls eine sehr gute Filtrationswirkung hat. Eine Aufbereitung ist deshalb nicht nötig.

Woher kommt der Name "Gennach-Hühnerbach-Gruppe"?

Zwei ursprüngliche Wasserläufe sind Namensgeber des Verbandes: Die Gennach und der Hühnerbach. Unser Verbandsgebiet von Jengen bis Ödwang und von Germaringen bis Lengenfeld ist durchzogen vom kühlen Wasser und lustigen Plätschern der zwei Bäche. Zahlreiche Ortsbilder und saftige Wiesen sind geprägt von den gewundenen Bachläufen. Generationen haben an ihren Ufern gespielt und gerastet und die Landwirtschaft mit Wasser versorgt.

Auch wenn unser Trinkwasser heute aus dem Untergrund kommt: In Würdigung der Bedeutung der beiden Bäche für die Natur und die charakteristische Landschaft des Verbandsgebietes haben sich die Mitglieder entschieden, die "Gennach" und später den "Hühnerbach" in den Verbandsnamen aufzunehmen.

Gennach

Quelle: bei Bernbach
Mündung: in die Wertach bei Hiltenfingen, Lkr. Augsburg

Hühnerbach

Quelle: am Auerberg
Mündung: in die Gennach bei Ummenhofen

Informationen zu Mikroplastik in Gewässern

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Ostallgäu hat nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit aktuell bestätigt, dass es nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr unwahrscheinlich ist, dass das Trinkwasser mit Mikroplastik belastet ist. Zumal in Bayern das Trinkwasser größtenteils aus Grundwasser und nicht aus Oberflächenwasser gewonnen wird. Es ist gut möglich, dass es in absehbarer Zeit in Bayern ein Sonderprogramm geben wird. Erst dann könnten genauere Aussagen getroffen werden.

Das Trinkwasser der WasserGHG wird nur aus Grundwasser und nicht aus Oberflächenwasser (wie beispielsweise bei einer Wassergewinnung aus Uferfiltrat oder über Talsperren) gewonnen - d. h. die Bodendeckschichten schützen das Wasser und wirken wie ein Filter.

Weitere Informationen zum Thema Mikroplastik stehen auf der Homepage des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unter https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/kontaminanten/mikroplastik/ und des Alfred-Wegener-Institut unter https://www.awi.de/im-fokus/muell-im-meer/mikroplastik.html zur Verfügung.

Wie hoch darf die Konzentration von Schwermetallen (z. B. Blei) im Trinkwasser maximal sein?

Die höchstzulässige Konzentration von Schwermetallen (z. B. Blei, Kupfer, Cadmium, Nickel) im Trinkwasser wird durch die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) geregelt. Für Menschen ist insbesondere das Schwermetall Blei toxisch.
Am 1. Dezember 2013 wurde die Trinkwasserverordnung novelliert und der Grenzwert für Blei auf 0,01 mg/l gesenkt und damit deutlich verschärft.

Weitere Informationen erhalten Sie im Flyer des Umweltbundesamtes.

Neben Bleirohren kann in der Hausinstallation eine Bleiabgabe durch nicht normgerechte Verzinkung und die Verwendung von Rotguss- bzw. Messingarmaturen, die auch geringe Anteile Blei enthalten können, verursacht werden. In Kupferinstallationen können nicht zugelassene bleihaltige Lote angewendet worden sein. Eine Analyse durch ein Labor kann Ihnen eine Orientierung zur Situation in Ihrer Hausinstallation liefern.

Wer überwacht die Einhaltung der Trinkwasserverordnung?

Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Ostallgäu ist für den Vollzug der Trinkwasserverordnung für unser Einzugsgebiet verantwortlich.

Was passiert bei Störungen in der Leitung?

Die gesamte Trinkwasserversorgung wird von einer zentralen Leitstelle gesteuert, die einen ständigen Überblick über alle Vorgänge im Gesamtsystem von der Wassergewinnung bis zur Netzüberwachung gibt.

Die Betriebszustände der Pumpen und Hochbehälter sowie aus dem Rohrnetz werden von ihr erfasst, in Echtzeit an die Leitzentrale gemeldet und dort ausgewertet. Wasserstand, Minimal- und Maximaldurchfluss, Wasserzählerstand, Druck und Stromausfall werden erhoben und per Software und mit einem komplizierten System von Grenzwerten verglichen. Störungen im Betriebsablauf werden sofort an die Zentrale, das Diensttelefon des Wassermeisters oder den Bereitschaftsdienst übermittelt. So können Leckagen an den Versorgungsleitungen frühzeitig erkannt und somit Wasserverluste reduziert werden.

Die objektive Erfassung des Prozessgeschehens sowie die Datenprotokollierung ermöglichen eine bessere Übersicht und somit eine optimale Fahrweise der Anlage. Die wesentlichen Vorteile einer modernen Mess- und Regeltechnik:

  • Optimierung der Wassergewinnung und des Speicherbetriebes
  • Netzüberwachung mit Leckerkennung
  • Zentrale Datenerfassung mit Protokollierung
Kann es Wasserknappheit geben?

Nein, bei der Niederbringung von zwei Brunnen im Gebiet Thalhofen konnte so viel Trinkwasser gefunden werden, dass es für die gesamte Gruppe einschließlich des errechneten Zukunftsbedarfes ausreichend ist. Da die Fördermenge der Tiefbrunnen gleichmäßig ist, der Verbrauch von Wasser aber abhängig von Tageszeit, Wetter und anderen individuellen Faktoren, sind als Ausgleich Hochbehälter zwischengeschaltet. Sie speichern den Wasserüberschuss und geben ihn bei höherem Verbrauch wieder ab. Das Fernleitungsnetz der Gennach-Hühnerbach-Gruppe ist in drei Druckzonen mit je einem Hochbehälter bei Westendorf, Thalhofen und Stocken eingeteilt. Mit einem gesamten Speichervolumen von 5.800 m³ wird der Ausgleich der unterschiedlichen Entnahmemengen gesteuert.

Hochbehälter Westendorf
Fassungsvermögen 2 x 500 m³

Hochbehälter Thalhofen
Fassungsvermögen 2.800 m³

Hochbehälter Stocken
Fassungsvermögen 2.000 m³

Wie bezahle ich am einfachsten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Abschlags- und Rechnungsbeträge zu bezahlen. Am einfachsten ist es aber, die Beträge zum jeweiligen Fälligkeitstermin im SEPA-Lastschriftverfahren von Ihrem Konto abbuchen zu lassen. Hierfür erteilen Sie uns einmalig ein SEPA-Lastschriftmandat.

Wie kommt das Trinkwasser in den Wasserhahn?

Wenn Sie einmal selbst sehen und erleben möchten, wie Ihr Trinkwasser gewonnen wird, laden wir Sie gerne zu einer Betriebsbesichtigung ein. Wassermeister Alfred Scherer führt Ihrer Gruppe gerne die interessante Technik vor. Vor allem Schulklassen oder Kindergärten sind immer willkommen.

Um einen Termin mit uns zu vereinbaren können Sie eine eMail an info@wasserghg.de schreiben oder rufen Sie uns an: Telefon 08345 - 9206-0. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Hinweis: Da wir uns gerne auch Zeit für unsere Gäste nehmen möchten, bitten wir Sie, Ihren Besichtigungstermin frühzeitig zu vereinbaren. Die Größe der Gruppe sollte zwischen 15 und 20 Personen liegen.

Grundwasserschutz kann jeder

Das Grundwasser ist schneller verunreinigt als man denkt. Ob durch Unfälle mit Gefahrgütern, Haus- und Straßenbau, undichte Kanäle, Düngung und Spritzmitteleinsatz oder nur der Ölverlust bei Fahrzeugen, vielfältige Eintragsquellen drohen. Um einen bestmöglichen Schutz für die Trinkwassergewinnung und somit eine hohe Qualität für alle Kunden zu garantieren, werden Wasserschutzgebiete ausgewiesen.

Aber nicht nur in den Wassergewinnungsgebieten muss Grundwasserschutz betrieben werden. In den Gewässern finden sich heute unterschiedlichste Schadstoffe wie beispielsweise Rückstände von Haushaltschemikalien, Körperpflegeprodukten, Arzneimitteln oder Pflanzenschutzmitteln. Da diese meist nur in sehr geringen Mengen nachweisbar sind, werden sie als Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffe bezeichnet. Sicherlich sind Arzneimittel für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit von Mensch und Tier unverzichtbar, aber – und das bereitet Sorge – der Verbrauch steigt ständig. Laut Umweltbundesamt werden in Deutschland im Jahr ca. 8.120 Tonnen verbraucht. Über die kommunale Abwasserbeseitigung gelangen diese zum Teil wieder in den Wasserkreislauf, da sie in der Abwasserbehandlung nicht oder nicht vollständig eliminiert werden können. Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins. Deshalb sind solche Spurenstoffe möglichst frühzeitig und vorsorglich dem Wasserkreislauf fernzuhalten. Maßnahmen, um diese Stoffe zu vermeiden und zu verringern, sollten zuerst bei dem Verursacher des Schadstoffs und an der Quelle seiner Entstehung ansetzen – also bei den Bürgerinnen und Bürgern, welche diese konsumieren.  Ziel ist es, den Zustand der Gewässer langfristig zu verbessern.

Fazit: Verursacher der Gewässerverunreinigung ist meist der Verbraucher, welcher auf der anderen Seite natürliches, qualitativ hochwertiges Trinkwasser wünscht! Helfen Sie mit! Grundwasserverunreinigung zu vermeiden ist oberstes Ziel!

 

Zehn Tipps zum Grundwasserschutz

Gehen Sie verantwortungsbewusst mit Arzneimitteln um. Besorgen Sie sich grundsätzlich nur die angemessene Packungsgröße von Ihrem Arzt oder Apotheker.
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Medikamente gehören nicht in die Toilette. Sie gehören in den Hausmüll und werden bei der Müllverbrennung restlos vernichtet. Viele Apotheken nehmen alte Arzneimittel zurück.

Befreien Sie verstopfte Rohre mit der Gummisaugglocke und vermeiden Sie aggressive Substanzen

Nutzen Sie im Haushalt umweltschonende Reinigungsprodukte statt „chemischer Keulen“. Besser: Verwenden Sie Essig oder Zitronensäure; oft reicht auch klares Wasser, um den Boden zu wischen oder die Fenster zu putzen.

Dosieren Sie Spül- und Waschmittel sparsam. Häufig sind die Dosierungsangeben der Waschmittelhersteller großzügig bemessen.

Achten Sie beim Kauf von Kosmetika und Körperpflegemitteln auf plastik- und mikroplastikfreie Produkte! Kunststoffe werden in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten verwendet, unter anderem als Schleifmittel, Bindemittel, Füllmittel oder Filmbildner und gelangen über das Abwasser in das Grundwasser.

Farben, Lacke, Lösungs-, Pflanzenschutz- und Holzschutzmittel oder andere Chemikalien gehören in den Sondermüll. Neben der Verunreinigung können diese in der Kanalisation explosive Gase bilden.

Verzichten Sie im Garten möglichst auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. Das Düngen mit Kompost und die Förderung natürlicher Nützlinge sind sinnvolle Beiträge zum Grundwasserschutz.

Abwasser aus undichten Kanälen und Hausanschlüssen kann das Grundwasser verunreinigen. Eine regelmäßige Kontrolle (alle 10 Jahre) ist wünschenswert. So können Leckagen erkannt und abgedichtet werden.

Das Wasser aus dem Pool im Garten ist Schmutzwasser, zumindest dann, wenn Chemikalien zugegeben wurden, und darf nicht einfach abgelassen werden. Es ist in die Schmutzwasserkanalisation einzuleiten.